Verständlich, aber
nicht gut!
Bemerkungen zum Streik der
Lehrer im Angestelltenverhältnis
Essen, 4. März 2015. – Streik ist immer nur ein letztes Mittel, um Forderungen durchzusetzen und zu erzwingen – so auch bei diesem Streik, bei dem es um eine seit Jahren dauernde Auseinandersetzung zwischen Bediensteten und Landesregierungen geht. Offensichtlich ist eine Regelung nur noch mit der härtesten Maßnahme des Streiks zu erzielen.
Lehrer
waren ursprünglich selbstverständlich im Beamtenverhältnis eingestellt mit
allen gegenseitigen Verpflichtungen zwischen Staat und Lehrern, was sich u.a.
in der Treue zum Arbeitgeber (Streikverbot) und der Fürsorgepflicht
(Unkündbarkeit und Altersversorgung) darstellte. Bildung stand an erster
Stelle, und so war es zunächst üblich, Lehrer im Beamtenverhältnis
einzustellen, auch wenn der Bedarf zunehmend größer wurde und damit die
Staatsausgaben auf Zukunft hin stiegen.
Lehrer
wurden zunehmend im Angestelltenverhältnis eingestellt unter Verzicht auf die
Privilegien des Beamtenverhältnisses, und die Lehrer griffen zu – in der
Hoffnung auf eine spätere Übernahme ins Beamtenverhältnis, die sich allerdings
unter dem Druck des Finanzmangels als Phantom erwies.
So
entstand in vielen Schulen die absurde Situation, dass zwar alle Lehrer gleiche
Aufgaben im Unterricht erfüllten, dass aber die Lehrer im Beamtenverhältnis am
Ende des Monats mehr in ihrer Lohntüte hatten als die Kollegen, die – bei
gleicher Arbeitsleistung – im Angestelltenverhältnis unterrichteten. Dass das
zu Unfrieden und Missstimmungen in vielen Lehrerkollegien führte, kann nicht
verwundern. Der Ruf nach neuen Lösungen einer gerechten Finanzierung wurde
laut.
Seit
Jahren verhandeln Lehrerverbände – so auch der VkdL – und Gewerkschaften mit
den Länderministerien, um die Ungerechtigkeiten in der Besoldung zwischen
beamteten und angestellten Lehreren zu beseitigen – leider vergebens, sodass
für die Angestellten nur der Streik bleibt, um eine gerechte Lösung
durchzusetzen.
Ø
Streik ist im
Schulbereich das schlechteste Mittel – er trifft nicht den Arbeitgeber, sondern
die Schüler!
Ø
Streik hat
Unterrichtsausfall zur Folge und schädigt den Lernerfolg!
Ø
Streik im
Schulbereich ist nicht zu verantworten!
Ø
Der VkdL appelliert
an die Kultusminister und an die Finanzminister der Bundesländer, ihre Reden
über die Bedeutung der Bildung durch eine für alle Lehrer gerechte Besoldung
umzusetzen!
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