Traditionelle Berufe mit Verantwortung nach wie vor gefragt
Les professions traditionnelles à responsabilité sont toujours en demande
Traditional professions with responsibility are still in demand
Essen, 27. Januar 2020. – Man muss sich doch wundern, mit welchem Automatismus die Ergebnisse von Bildungsstudien immer wieder unreflektiert kopiert werden. Im Rahmen einer Sonderauswertung der neuesten OECD-Studie kritisierte Bildungsdirektor Andreas Schleicher, dass Jugendliche nach wie vor traditionelle Berufe anstreben: bei den Mädchen sind es Lehrerin, Ärztin, Erzieherin, Psychologin; bei den Jungen IT-Spezialist, Instustriemechaniker, Polizist, Lehrer. Das seien, so auch bei „tagesschau.de“ (22.1.2020) nachzulesen, „Berufe aus dem vergangenen Jahrhundert“. Schleicher meint: „Es besteht ein großes Risiko, dass wir die nächste Generation für unsere Vergangenheit ausbilden und nicht für deren Zukunft.“
„Wie selbstvergessen muss man als Bildungsexperte sein, um eine junge Generation und deren Eltern und Lehrer dermaßen zu diskreditieren“, sagt Roswitha Fischer. Bei aller Notwendigkeit einer guten Berufsberatung und -orientierung, die an den Schulen notwendig ist, und bei aller Offenheit für die Digitalisierung, die mit dem Digitalpakt angestoßen wurde und der sich niemand verschließt, müssen kritische Fragen erlaubt sein: Wofür und warum leben wir? Um uns in Zukunft von Maschinen Befehle erteilen zu lassen? Brauchen wir nicht gerade Berufe mit Verantwortung, die Orientierung geben? Fehlen nicht jetzt schon über 26.000 Grundschullehrkräfte? Wissen Jugendliche nicht selbst, was sie wollen und wie einsam die digitale Welt macht?
Wer über die menschlichen realen Köpfe der jungen Generation hinweg eine kontrollierte Bildungsoffensive startet, die gendergerecht und herkunftsneutral und digitalisierungskonform über die individuellen Bedürfnisse nach Empathie, nach Selbstbestimmung, Verantwortungsbewusstsein und Moral junger Menschen hinwegmäht, der wird vermutlich „die Rechnung ohne den Wirt machen“ – wie wir es bereits bei der Debatte um G8 und G9 erlebt haben. „Digitalisierung wird sicherlich das Büroleben der Zukunft verändern, aber sie wird die Notwendigkeit von sozialer Bindung, von Anerkennung und Empathie nicht eliminieren – und das ist gut so und alles andere als altmodisch!“ – so die Lebensweisheit einer Gymnasiallehrerin.
„Wie selbstvergessen muss man als Bildungsexperte sein, um eine junge Generation und deren Eltern und Lehrer dermaßen zu diskreditieren“, sagt Roswitha Fischer. Bei aller Notwendigkeit einer guten Berufsberatung und -orientierung, die an den Schulen notwendig ist, und bei aller Offenheit für die Digitalisierung, die mit dem Digitalpakt angestoßen wurde und der sich niemand verschließt, müssen kritische Fragen erlaubt sein: Wofür und warum leben wir? Um uns in Zukunft von Maschinen Befehle erteilen zu lassen? Brauchen wir nicht gerade Berufe mit Verantwortung, die Orientierung geben? Fehlen nicht jetzt schon über 26.000 Grundschullehrkräfte? Wissen Jugendliche nicht selbst, was sie wollen und wie einsam die digitale Welt macht?
Wer über die menschlichen realen Köpfe der jungen Generation hinweg eine kontrollierte Bildungsoffensive startet, die gendergerecht und herkunftsneutral und digitalisierungskonform über die individuellen Bedürfnisse nach Empathie, nach Selbstbestimmung, Verantwortungsbewusstsein und Moral junger Menschen hinwegmäht, der wird vermutlich „die Rechnung ohne den Wirt machen“ – wie wir es bereits bei der Debatte um G8 und G9 erlebt haben. „Digitalisierung wird sicherlich das Büroleben der Zukunft verändern, aber sie wird die Notwendigkeit von sozialer Bindung, von Anerkennung und Empathie nicht eliminieren – und das ist gut so und alles andere als altmodisch!“ – so die Lebensweisheit einer Gymnasiallehrerin.
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